Rinetd

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Beschreibung

Rinetd ist ein TCP Redirection-Server, der Verbindungen an eine IP-Adresse und einen Port an eine andere IP und einen anderen Port weiterleiten kann. Aufgrund seiner Single-Prozess-Architektur ist er sehr belastbar und erzeugt wenig Last.

Die Konfig-Datei /etc/rinetd.conf enthält die IP/Port-Paare. Dort sind auch Allow-/Deny-Regeln möglich.

Rinetd ist Bestandteil der gängigen Distris und kann über die Installations-Werkzeuge installiert werden.

Beispiel

Aufbau eines klassischen Netzwerks mit Router, Mail-Relay und Firewall Aufbau eines klassischen Netzwerks mit Router, Mail-Relay und Firewall

Topologie

Im Bild sieht man eine häufig verwendete Topologie für Mail-Verkehr in Firmen-Netzen. Auf dem internen Mailserver (192.168.1.15/24) läuft meist Exchange oder Domino. Ausgehende Mails passieren den Firewall-Router hin zum Mail-Relay. Der Relay steht im Internet. Darauf läuft oft Linux mit Postfix, Qmail oder Exim als MTA. Eingehende Mails kommen am Relay an und werden über den Firewall-Router an den internen Mailserver weitergeleitet.

Firewall-Router

Auf dem Firewall-Router läuft auch Linux. Normalerweise aktiviert man das Kernel-Routing (Forwarding), damit die Mails weitergeleitet werden. Kontrolliert wird der Datenverkehr nur über iptables-Filterregeln.

rinetd als Alternative zum Forwarding

Rinetd kann das Forwarding fast aller TCP-basierten Dienste übernehmen. Eine mögliche /etc/rinetd.conf kann so aussehen:

allow 192.168.1.* # LAN freigeben
allow 172.16.1.* # Transfernetz freigeben
192.168.1.10 25 172.16.1.5 25 # Ausgehende Mails forwarden
172.16.1.6 25 192.168.1.15 25 # Eingehende Mails forwarden

Und UDP?

Meist hat man auch noch einen UDP-basierten Dienst zu forwarden: DNS. Als mögliche Proxies kommen Bind 8 (schlanker als 9) und dnsmasq in Frage. Dann kann das Kernel-Forwarding abgeschaltet werden. Sämtlicher Datenverkehr wird jetzt über Serverdienste abgearbeitet.

Vorteile

  • Feinere Kontrollmöglichkeiten über die Datenströme.
  • Jedes Paket wird durch einen Serverdienst komplett neu aufgebaut.

Nachteile

  • Mehr Komplexität
  • Mind. 2 Dienste mehr, die Bugs haben können und entsprechend gepflegt werden müssen.

Links