Linux In Varazdin 1

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iCalLinux In Varazdin 1
Beginn: 04/05/2013 14:00
Ende: 07/05/2013 12:00
Ort: Wirtschaftsschule Varaždin
URL: Gospodarska škola Varaždin
Beschreibung: Linux an kroatischen Schulen
Vortragender: Richard
Vortrag: Mit Sicherheit Linux
Teilnehmer: Richard
Links: Organisation
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Vorgeschichte

Varaždin in der Wikipedia

Auf Vermittlung der Deutschlehrerin der Wirtschaftsschule in Varaždin haben wir die Möglichkeit, einen Vortrag über Linux am Vormittag zu halten.

Am Nachmittag gibt es 4h Praxis im Computerraum.

Wir werden Linux als Dualboot auf den Rechnern der Schule einrichten und erste Schritte mit dem neuen (und noch unbekannten) Linux gehen.

Entstanden ist diese Idee im Urlaub auf Pag. Wir waren einige Tage bei unserer Freundin Melanija im Ferienhaus. Sie ist Lehrerin für Germanistik an der Wirtschaftsschule in Varaždin.

In Kroatien gibt es überall freies WLAN, da war es leicht auf ihrem Windows Netbook per Dualboot noch ein Ubuntu einzurichten. Sie fand das super und hatte gleich die Idee, das ich (Richard) mal an Ihre Schule komme.

Das Wochenende in der Gastfamilie

Am 3.5. bin ich nach Varaždin gefahren. Es sind von München aus ca. 550 km und man braucht fast 6 Stunden. Bis Maribor (Slowenien) ist heute alles Autobahn und Grenzkontrollen gibt es keine mehr. Nur auf den letzten Kilometern von Maribor nach Varazdin sind kurvenreiche Landstrassen und die letzte Grenze, die am 1. Juli in diesem Jahr mit dem EU-Beitritt Kroatiens auch fallen soll.

Linux auf dem Desktop war bei meinen Gesprächspartnern, in der Familie und in der Schule, meist unbekannt. Meine Gastgeberin, Melanija, hatte schon für den Samstag einige Gespräche in der Familie über Linux vorbereitet.

Es ging darum, ob man Linux als Desktop auf Arbeitsplätzen für Lehrer bzw. Verwaltungsangestellte einsetzen kann.

Funktioniert E-Mail, Internet, Textverarbeitung (Lesen und Schreiben von MS-Office Files), Umgang mit PDF-Files uvam.

Am Sonntag haben wir dann in der Wohnung eine 'Installparty' veranstaltet. Wir haben das Wohnzimmer mit einem 2. Router und Ethernet verkabelt und einige USB Platten als Backup bereit gehalten. Live-CDs und USB-Sticks mit Ubuntu LTS hatte ich ausreichend. Für schwächere Rechner war Lubuntu vorbereitet. Der 2. Router war nötig, weil wir das private WLAN Passwort meiner Gastgeberin nicht preisgeben wollten.

Es kamen 7 Interessenten, Lehrer, Freunde und Verwandte. Man war sich sehr unsicher, was Linux alles bringt, es gab viele Fragen und Demonstrationen, was alles möglich ist.

Auf 2 Rechnern, ein älteres Notebook mit 512 MB RAM und einem neueren PC mit 2 GB RAM, haben wir erfolgreich Ubuntu installiert. Das war nicht so einfach, wie das immer in Wikis beschrieben wird.

Auf einem PC, der täglich im Einsatz ist, sammeln sich mit der Zeit viele Daten an und die Festplatte ist bis auf wenige GB voll. Diese Beobachtung scheint unabhängig von der Grösse der Festplatte zu sein. D.h freier Platz für ein Ubuntu ist nicht vorhanden.

Viele der angesammelten Files auf der HD (Backups, usw.) können aber sofort entfernt werden, was dann Platz für Ubuntu schafft.

Um es dem Ubuntu-Installer leicht zu machen, haben wir die Platten nach einem Reinigungsprozess noch defragmentiert. Alleine diese Vorbereitungen brauchten eine nicht zu unterschätzende Zeit.

Dann ergab sich, dass beide Rechner nicht mit der Unity-CD booteten, mit Lubuntu ging es dann.

Zur Sicherheit wurden mit Hilfe der Live-CD und 'dd' die Windows Partitionen auf USB gesichert.

Für Linux benötigt man einen gut vorbereiteten Rechner (ca. 10 GB Platz, defragmentiert und eine Sicherungskopie).

Die Ubuntu/Lubuntu-Installation lief dann problemlos in der üblichen kurzen Zeit durch.

Schulunterricht

Am Montag war ich dann in der Schule und hatte Unterricht. Mein Vortrag war entsprechend ausgehängt und die Schüler waren darauf vorbereitet, dass die Veranstaltung in Deutsch stattfindet.

Gute Kenntnisse in Deutsch waren daher Voraussetzung. Die Teilnahme war freiwillig.

Ankündigung des Vortrages in der Schule

Der Vortrag sollte in der Bibliothek stattfinden und ich hatte Zeit, die Netzverbindungen zu testen, den Beamer einzurichten und einen Pinguin aufzustellen.

Wir erwarteten ca. 5-10 Schüler zum Vortrag. Es wurden viel mehr. Die Stühle reichten nicht, man musste teilweise auf den Tischen sitzen und einige Schüler bekamen keinen Sitzplatz mehr.

Den Vortrag hatte ich vorher mit Melanija genau abgesprochen, die Zeit reichte gut. Es blieb auch Zeit für eine knappe KVM Demo über eine SSH Verbindung nach München.

Die einzige Frage bezog sich auf die Verbindung von Pinguinen mit Linux. Da am Nachmittag im Computerraum noch etwas Linux-Praxis geplant war, ging es in die verdiente Pause.

In der Pause ging der Sturm los, von Lehrern und Schülern. Mein Vortrag wurde gut verstanden. Angeblich habe ich ein gutes und klares deutsch gesprochen.

Eine ganze Schulklasse, die den Vortrag hören wollten, konnte nicht teilnehmen, weil parallel der normale Unterricht weiter lief. Daher habe ich den Vortrag in dieser Klasse in der geplanten Informatikstunde wiederholt.

Am Nachmittag hatten wir einen der drei Computerräume zur Verfügung. Linux an der Schule war bis dahin eine unbekannte Grösse. Nur ein Lehrer hatte bisher versucht, mit Ubuntu in der Schule etwas zum machen. Er ist aber auf wenig Resonanz gestossen (braucht keiner, alle haben doch Windows, wozu Linux, ...).

Im Ergebnis der vorangegangenen Diskussionen bekamen wir den Computerraum, durften aber auf den Rechnern nichts installieren. Mit vorinstalliertem Ubuntu auf USB haben wir uns beholfen.

In der Schule kommen viele Schüler aus der Umgebung und müssen mit dem Bus fahren. Für den Nachmittag erwarteten wir daher nicht viele Teilnehmer. Es wurde Ubuntu per USB gestartet und ein wenig die Softwareverwaltung und die Updatemöglichkeit gezeigt. Mehr geht in der knappen Zeit nicht, wenn Linux/Ubuntu bisher unbekannt war. Es war nur ein erster Eindruck möglich. Zwei Schülerinnen brachten ihren eigenen Laptop mit. Sie liessen sich die Installation genau erklären und wollten es mit Ubuntu und Dualboot versuchen.

Am Dienstag wiederholte ich den Vortrag noch einmal, diesmal in der Deutschstunde. Danach gab es noch ein Gespräch mit der Direktorin, die sich für meinen Einsatz bedankte und über die gute Resonanz überrascht war.

Dann ging es über die Alpen zurück nach München. Mit einer langen Pause in der Sonne in den Tauern.

Mal schauen, ich hatte den Eindruck, es hat sich gelohnt. Für die Schüler öffnete sich eine neue, bisher unbekannte Welt, die die Berufschancen auf dem kommenden EU Markt verbessern.

Im Herbst ist ein weiterer Besuch geplant.

Vortrag an der Wirtschaftsschule in Varaždin (PDF,1MB)




Ubuntu in Kroatien:

http://www.ubuntu-hr.org/